Die Rückkehr der weißen Büffelfrau

Heute Morgen in der geführten aktiven Meditation von Veit Lindau gab es einen Visualisierungspart. Von diesem möchte ich berichten, vielmehr von dem, was ich während dessen erlebte: „Ich stehe auf dem Berg meines Lebens, die Sonne geht auf und ich schweife mit dem Blick gen Horizont und über das Land unter mir. Was ich erblicke ist eine weite Prärie, die in braunen Farbnuancen vor mir liegt. Sie ist besiedelt, diese Prärie. Ich sehe den aufsteigenden Rauch der Tipis und Menschen, die ihren Alltagsaktivitäten nachgehen. In mir erklingt das Wort ‚Seelensippe‘ und schwingt. Weiter entfernt grasen Büffelkälber. Und mitten unter ihnen steht sie, die weiße Büffelkuh! Mit ihrer schneeweißen Farbe sticht sie optisch aus der Menge hervor. Sie strahlt Anmut und Liebe aus. Mir wird warm ums Herz beim Anblick dieser Szenerie. Etwas klingt in mir an, mir ist, als hätte ich diese Momentaufnahme schon einmal erlebt, den Blick über diese Weite schon einmal geführt, die dabei übersprudelnde Fülle im Herzen schon einmal erlebt. Und dann verschmelze ich in diesen Augenblick hinein. Im Hier und Jetzt sind wir eins. Ein Bild. Ein Erleben. Eine Seelensippe. Mir fliessen die Tränen, dieser Moment bewegt mich zutiefst. Das Leben nimmt mich und zeigt mir etwas. Ich nehme es dankbar an und gebe mich hin.“

Nach dem Erlebten, nach der Meditation schreibe ich ein paar Worte in mein Tagebuch und beschliesse meinen nächsten Beitrag hier der Legende um die weiße Büffelfrau zu widmen.
Ich weiß, es gibt diese heilige Legende der Lakota-Indianer, ein Unterstamm der Dakota. In dieser Legende erschien einem in Hungernot leidendem Volk vor mehr als 1000 Jahren die weiße Büffelfrau. In ihrer irdischen Erscheinung wird sie Pté-San-Win (weiße Büffelfrau) genannt. Sie war es, die dem Volk die sieben heiligen Riten überbrachte und ihnen nahelegte, diese von nun an zu praktizieren und zu pflegen. Sie lehrte den Stammesältesten unter anderem die heiligen Pfeifenriten, die Reinigungsriten mit der Schwitzhütte, die Visionssuche und die Sonnentanzzeremonie. Zudem formulierte sie zum Abschluß ihres Besuches eine Prophezeiung, die bis in die heutige Zeit hinein wirkt. Sie verkündete, nun von hier zu gehen und erst dann wieder zu kehren, wenn die „große Reinigung der Erde“ beginne. Sie kündigte an, sie werde in der Gestalt eines weißen Büffels zurück kehren. Sie werde wiederkommen um den Menschen beizustehen, um diese zu unterstützen und zu bestärken, sich für das Wohl der Natur und die Belange von Mutter Erde einzusetzen. Einem Anliegen zum Wohle aller.

Bei den nordamerikanischen Indianerstämmen ist diese Prophezeiung weit verbreitet. Die Zeit der Rückkehr der weißen Büffelfrau wird in eine Zeit der Krisen und Umbrüche fallen, sagen sie. Laut den Prophezeiungen der Hopi leben wir in der vierten Welt und der Übergang in die fünfte Welt ist nah.

Tatsächlich wurde erstmals 1994 in Wisconsin ein weißes Büffelkalb geboren. Weitere folgten 2002 in North Dakota. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium untersuchte dieses Phänomen und stellte fest, diese Kälber sind keine Albinos sondern echte reinrassige Wildbisons.
Dies bewirkte auch bei einigen Reservats-Indianern einen Sinneswandel. Waren sie vorher noch dem Alkohol und Drogen zugetan, so ließen sie davon ab und stellten sich auf den Wandel der Zeit ein.

So sind wir denn mitten in diesem Wandel. Unser Planet wird seit Jahrzehnten von uns für seine kostbaren Rohstoffe geplündert. Unsere wertvollen Sauerstofflieferanten- uralte Wälder werden unaufhörlich gerodet und abgeholzt. Die Meere sind vergiftet- voller Öl und Plastik. Und doch gibt es Widerstand und Gegenbewegungen. Hambacher Forst. Junge Menschen, die Systeme entwickeln, wie die Meere schonend gereinigt werden können.
Mit welcher Grausamkeit und Verachtung betreiben wir Massentierhaltung und bereiten fühlenden Lebewesen ein leidvolles Leben und sogar Sterben. Das ist kaum noch zu toppen. Die Bewegung hin zum Vegetarismus und Veganismus lässt mich aufatmen. Vielleicht bewegt sich etwas, wenn nun selbst in Metzgereien die ‚fleischlos‘ Produkte mit ins Sortiment aufgenommen werden. Ist die Umweltverschmutzung auf ihrem höchsten Punkt angelangt, so atmet die Erde JETZT kurzfristig auf. So lass auch uns die Zeit zum Innehalten und Besinnen nutzen. Wir SIND wichtig. Jeder Einzelne zählt! Jeder Einzelne leistet einen Beitrag für das Gesamte.
Wie sieht Dein Beitrag aus? Wie kannst Du die Welt ein wenig freundlicher machen? Und ist das, was Du beiträgst wirklich das, was Du für das Gemeinwohl beitragen möchtest?

Abschliessen werde ich diesen Beitrag mit einer Nachricht vom 27.03.2020, die derzeit in den sozialen Medien kursiert und von White Eagle (Weißer Adler) einem Hopi Indianer stammt.

„Dieser Moment, den die Menschheit gerade erlebt, kann als Pforte oder Loch betrachtet werden.
Die Entscheidung, ins Loch zu fallen oder durch die Pforte zu schreiten, liegt an Euch.
Wenn Ihr das Problem bedauert und rund um die Uhr Nachrichten konsumiert, mit negativer Energie, dauernd nervös, mit Pessimismus, werdet Ihr in dieses Loch fallen.
Aber wenn Ihr die Gelegenheit ergreift, Euch selbst zu betrachten, Leben und Tod zu überdenken, für Euch und andere Sorge tragt, dann werdet Ihr durch das Portal gehen. Sorgt für Euer Zu Hause, sorgt für Eure Körper.
Verbindet Euch mit Eurer spirituellen Heimat.
Wenn Ihr Euch um Euch selbst kümmert, kümmert Ihr Euch gleichzeitig um alle anderen.
Unterschätzt nicht die spirituelle Dimension dieser Krise.
Nehmt die Perspektive eines Adlers ein, der von oben das Ganze sieht – mit erweitertem Blick.
Es liegt eine soziale Forderung in dieser Krise, aber genauso eine spirituelle. Beide gehen Hand in Hand. Ohne die soziale Dimension fallen wir in Fanatismus. Aber ohne die spirituelle Dimension fallen wir in Pessimismus und Sinnlosigkeit. Sie (Die Dimensionen?) sind vorbereitet, um durch diese Krise zu gehen.
Nimm Deinen Werkzeugkasten und verwende alle Werkzeuge, die Dir zur Verfügung stehen.
Lerne Widerstand am Vorbild indianischer und afrikanischer Völker:
Wir wurden und werden noch immer ausgerottet. Aber wir haben nie aufgehört zu singen, zu tanzen, ein Feuer zu zünden und Freude zu haben.
Fühle Dich nicht schuldig, Glück zu empfinden während dieser schwierigen Zeiten. Es hilft überhaupt nicht, traurig und energielos zu sein. Es hilft, wenn jetzt gute Dinge aus dem Universum kommen.
Durch unsere Freude leisten wir Widerstand!
Auch wenn der Sturm vorübergezogen ist, wird jeder einzelne von Euch sehr wichtig sein, um diese neue Welt wiederaufzubauen.
Ihr müsst stark und positiv sein.
Und dafür gibt es keinen anderen Weg, als eine schöne, freud- und lichtvolle Schwingung zu bewahren.
Das hat nichts mit Entfremdung (Wetfremdheit) zu tun.
Das ist eine Strategie des Widerstands.
Im Schamanismus gibt es einen Ritus des Übergangs, genannt „die Suche der Weitsicht“. Man verbringt ein ein paar Tage allein im Wald, ohne Wasser, ohne Nahrung, ohne Schutz.
Wenn man dann durch die Pforte (über die Schwelle) geht, bekommt man eine neue Sicht auf die Welt, weil man sich seiner Ängste und Schwierigkeiten gestellt hat. Das ist es, was nun von euch verlangt wird:
Erlaube Dir, diese Zeit dafür zu nutzen, deine Rituale zum Suchen deiner Visionen auszuführen. Welche Welt möchtest Du für Dich erschaffen? Das ist alles, was du momentan tun kannst: Gelassenheit im Sturm. Bleib ruhig, bete täglich. Mach es Dir zur Gewohnheit, das Heilige jeden Tag zu treffen.
Gute Dinge entstehen daraus. Was jetzt aus Dir kommt, ist das allerwichtigste. Und singe, tanze, zeig Widerstand durch Kunst, Freude, Vertrauen und Liebe!
Wiederstehe!“

In diesem Sinne – lasst uns aufmachen um unsere Visionen zu empfangen!

Wakan Tanka – Großer Geist
Hanta Yo, Hanta Yo, Hanta Yo – Wir brechen durch


Wakan Tanka!
Hanta Yo Hanta Yo Hanta Yo!